Heute ist Montag und die Woche mit Naveira beginnt. Wir freuen uns schon sehr darauf, auch wenn man eine Spur Masochismus dafür braucht.
Am Nachmittag haben wir dann das erste Mal persönlich eine Begegnung mit einem Ladron. Wir laufen in der Menge die Corrientes entlang, als ich spüre, dass mein Rucksack eine ungewöhnliche Bewegung macht. Ich drehe mich um und sehe einen Typen hinter mir, der seinen Pullover halb über meinem Rucksack hat fallen lassen. Das war aber kein Missgeschick, wie sich herausstellte. Ich erwischte ihn am Arm, was er sich zu meinem späteren großen Erstaunen auch gefallen ließ, und stellte fest, dass ein Reißverschluß von meinem Rucksack offen war. Glücklicherweise hatte ich die Sache rechtzeitig bemerkt und es fehlte nichts, woraufhin wir den Mistkerl zum Teufel wünschten und erst einmal versuchten, uns zu beruhigen. Die krassen Gegensätze von Armut und Reichtum auf sehr engem Raum erschüttern immer wieder. Unser Dieb gehörte aber offensichtlich nicht zu den ganz Armen. Wir sehen ihn eine halbe Stunde später in einer Seitenstraße in einem Café sitzen. Vielleicht hatte er aber auch sein Tagwerk geschafft..
Es ist eine hässliche Geschichte, solche Dinge passieren aber in allen Touristenzentren dieser Welt. Ich schnalle mir meinen Rucksack von nun an auf den Bauch und schaue mir die Leute um mich herum noch etwas genauer an.
Abends gehen wir zu Color Tango in den Salon Canning. Wir haben sie seit zwei Jahren nicht mehr gehört und sind total beeindruckt und berührt. Vor allem auch von ihrem großartigen superjungen Sänger, der noch besser geworden ist. Leider ist es im Canning ungewöhnlich leer und es kommt keine angemessene Stimmung auf.