Am Sonntag packen wir in aller Ruhe unsere Sachen und kutschieren mit dem Bus Nr. 160 von Haustür zu Haustür zum Aeroparque.
Die Vorfreude bekommt gleich einen Dämpfer: Unser Flug gegen Mittag ist überbucht und wir können erst am Abend nach Salta fliegen.
Nach einem vertrödelten kleinen Spaziergang an der Costanera kommen wir dann erst sehr spät in Salta an, und so reicht es gerade noch für einen kleinen Rundgang durch das Zentrum der schönen Stadt, ein kühles Bier und ein paar lokalen Spezialitäten wie den Humidas.
Am nächsten Morgen mieten wir ein Auto, decken uns mit Karten, Tips und Proviant ein und kommen gegen Mittag aus einem verkehrschaotischen Salta heraus auf dem Weg in die Berge…
Es gibt ein paar Ziele, die uns empfohlen wurden und mehrere Wege dahin zur Auswahl. Wir entscheiden uns gegen den Rat unseres Autovermieters für den unwahrscheinlichsten Weg: die Routa 40, sie läuft parrallel zum Tren de las Nubes und könnte wegen starker Regenfälle und Strassenschäden gesperrt sein. Aber sie reizt uns am meisten und wir gehen das Risiko ein, eventuell umdrehen zu müssen.
Schon bald werden wir gewarnt, die Strecke nicht im Dunkeln und bei Regen zu befahren und werden aber auch gleich reich belohnt:
Atemberaubende Blicke auf die vielfarbigen Berge und die Bahngleise des legendären Zuges durch die Wolken gleich nebendran.
Riesige Kakteen säumen die Strasse und ein gigantisches Flussbett begleitet sie.
Lamas, Schafherden und Esel kreuzen unseren Weg und wir sind trotz Schotterpiste und einigen kleineren Hindernissen sehr zufrieden mit unsre Route.
So erreichen wir San Antonio de los Cobres am späten Nachmittag.
Es ist eine Stadt mitten in den Bergen auf 3775 m Höhe,die wir uns allerdings ein bischen anders vorgetellt haben. Dort wird Kupfer abgebaut, daher auch der Name. Wir fahren ohne Pause weiter, da es schon sehr spät ist, ein Gewitter im Anmarsch ist und wir ja noch nicht sicher sind, ob wir auf dem Weg überhaupt weiter kommen.
Es geht weiter auf der Routa national Nr. 40, eine gewaltige Schotterpiste mit erheblichen Schlaglöchern und anderen Hindernissen: Nach vielleicht 20 Kilometern sieht es dann auch so aus, als wäre die Reise hier ersteinmal zu Ende: Der Fluss hat sich seinen Weg gebahnt und kreuzt unsere Strasse. Maike testet die Wassertiefe und den Untergrund, wobei ihr die Strömung schon ziemlich zu schaffen macht. Wir überlegen ernsthaft, ob wir da durch kommen. Glücklicherweise kommt ein Einheimischer von der anderen Seite mit seinem Jeep durch und hält an. Wir fragen ihn nach seiner Meinung und er macht uns Mut. Wir sollen einfach mit Vollgas durch. Er verspricht uns sogar zu warten und uns gegebenenfalls herauszuhelfen. Wir wagen es und zischen durch den Fluß, wobei das Wasser fast über uns zusammen schlägt, jedenfalls gefühlt.
Wir schaffen es und winken glücklich auf die andere Seite zurück.
Der Rest des Weges führt in einiger Entfernung an den grossen Salinen vorbei und ist sehr ermüdend. Allein die Lamas auf dem Weg verzuckern die Strecke.
Gegen 19 Uhr erreichen wir dann endlich wieder eine geteerte Strasse, fahren nocheinmal zu den grossen Salinen und erleben dann auf dem Weg nach Purmamarca (unserem Tagesziel) einen spektakulären Sonnenuntergang in den Bergen.
Um 22 Uhr erreichen wir endlich Purmamarca, finden eine wunderschöne Unterkunft und sinken völlig erledigt und voller Eindrücke ins Bett.