Alle Freunde hier haben uns gesagt, wir sollten, wenn wir schon enmal in der Gegend sind, unbedingt nach Iruya, aber, auf keinen Fall mit einem kleinen Auto, zumindest nicht in dieser Jahreszeit. Unser Chevrolet/Opel Corsa hat uns bisher sehr gute Dienste geleistet, jedoch vertrauen wir diesmal den Einheimischen.
Später merken wir, dass das richtig war. Wir nehmen den Linienbus, der 2 mal am Tag hin und zurück fährt. Doch zuerst müssen wir einmal zur Bushaltestelle und die ist in Humahuaca.
Wir stehen in aller Hergottsfrühe auf und fahren ca 80 km weiter nördlich dorthin, durch eine faszinierende Landschaft und immer weiter hoch. Der Bus fährt dann nicht um 9 Uhr, wie erwartet, sondern erst um 10:30 Uhr. Wir nutzen die Zeit für einen Rundgang und um unser Auto irgendwo abzustellen.
Dann kommt der Bus, auf die Minute pünktlich. Das Gepäck wird aufs Dach geschnallt. Wir haben keins, beobachten die Sache jedoch neugierig. Die üblichen Gepäckaufnahmen unter dem Bus gibt es hier nicht, mit gutem Grund. Und los gehts..
Iruya liegt auf einer Höhe von 2700m und die Fahrt dauert etwa drei Stunden. Der Bus fährt weit über 4000m hoch in die Berge über sehr schmale Stein und Schotterpisten immer mal wieder durch mehr oder weniger kleine Flüsse und durch sehr enge Serpentinen, die wir kaum mit dem PKW hätten fahren wollen. Immer wieder mal gibt es jemanden der aussteigen möchte und draußen sieht man dann eine Lehmhütte und sonst eigentlich nichts. Irgendwann kommt eine aufwändigere Behausung, der Bus hupt und gibt dem herbeikommenden Bewohner die Post.
Keine Ahnung wie viele Haarnadelkurven das waren, gefühlt vielleicht 200 und die Piste ist kaum breiter als der etwas umgebaute Bus. Das alles hätten wir unserem Auto noch geschafft – wir waren ja schon trainiert, doch Schluß gewesen wäre dann spätestens 30 km vor Iruya. Dort hatte ein Monsunregen tiefe, und für die kleinen Reifen zu breite Risse in der Piste hinterlassen. Später haben wir uns ein paar Youtube-Filmchen zum Thema angesehen…
Jedenfalls ziehen wir den Hut vor dem Busfahrer.
Endlich sind wir da: wir haben nur relativ wenig Zeit bis der letzte Bus zurückfährt, können uns aber wenigstens einen kleinen Überblick verschaffen. Hier sollte man wohl über Nacht bleiben um die ganz besondere Atmosphäre dieses Bergdörfchens einzusaugen. Ein paar Eindrücke bekommt man vielleicht von unseren Fotos in der Galerie.
Am Ende des Tages sind wir wieder in Humahuaca beschliessen aber dennoch wieder zurück nach Purmamarca auf 2100 Meter in unser schönes Quartier zu fahren wo wir noch schön zu Abend essen und dann schlafen.
Es geht dann wieder die 3 Stunden zurück nach Humahuaca und von da aus fahren wir mit unserem Auto wieder zurück nach Purmamarca. Wir machen eine Zwischenstation in Tilcara und beziehen uns dann wieder unser schönes Zimmer. Duschen und WLAN suchen, letztes gelingt nicht und dann Essen gehen in einem netten Restaurant.
Maike het gerade ihren leckere Cordero (Lamm) – Eintopf genossen, als plötzlich ein ordentlicher Gewitterguss los geht und dann ist der Strom weg. Der Kellner bringt Kerzen und wir trinken unseren Wein zu Ende und warten darauf, dass der Regen aufhört, damit wir nach Hause können.
Der Regen denkt nicht daran aufzuhören und der Kellner bringt uns und den anderen verbleibenen Gästen jeweils eine große Mülltüte, in die wir ein Loch für den Kopf schneiden und überziehen, unsere Siebensachen (Kamera, Notebook) drunter stecken und mit der geliehenen Taschenlampe um die gealtigen Pfützen herum den Heimweg antreten. Nun bleibt uns nur noch ein Tag hier.